MIZELLENWASSER:

KLINGT GUT, ABER WAS VERSTECKT SICH DAHINTER?

Mizellenwasser werden schon seit geraumer Zeit als besonders schonende und effiziente Produkte zum Abschminken und zur Gesichtsreinigung beworben.  Aber was sind eigentlich Mizellen, und wie funktioniert die „Mizellen-Technologie“?

Das Versprechen: Mizellen ziehen Schmutz- und Make-up-Partikel an „wie ein Magnet“ – und sorgen so ohne Reiben für optimale Hautreinigung und Vorbereitung auf das anschließende Pflege- und Regenerationsprogramm.

TATSACHE: MIZELLEN GIBT ES

Und sie funktionieren auch. Übrigens haben wir Mizellen auch in unserem Körper!

Die Kosmetikbranche ist ganz groß im Erfinden klangvoller Namen. Und weil Menschen klangvolle Namen lieben, geht der Plan auch auf. Ganz ehrlich: Wer hat noch nie ein Produkt gekauft und mit besonders guten Gefühl benutzt, weil ein wohlklingender Begriff à la Seidenprotein, Diamantextrakt, Luminicol, Keraphyll, Hydrofaktor, Kaviar, Gold oder Pharaonengeheimnis die Phantasie angeregt hat? Wir möchten ja auch gerne täglich aufs Neue glauben dürfen, dass kaputte Haare sich reparieren lassen oder Falten wieder verschwinden könnten.

„Mizellen“ ist jedoch kein frei erfundener Name, sondern ein Begriff aus der Nanotechnologie. Hergeleitet ist er vom lateinischen Wort mica (= Klümpchen): Mizellen sind winzige (nanometergroße) Molekülkomplexe. In Mizellenwässern sind lösliche, speziell strukturierte Tensidmoleküle enthalten, die Schmutzpartikel und Fette an sich binden und abtransportieren können.

Die Sache mit dem „Mikromagnet“ ist also kein leeres Versprechen oder Marketingtrick, sondern nur ein besonders griffiges Wort für ein lange bekanntes und nachweislich wirksames Reinigungsprinzip. Und wer Mizellenwasser schon ausprobiert hat, weiß auch, dass das Abschminken damit sehr gut funktioniert. Selbst wisch- und wasserfestes Augen-Make-up lässt sich damit hautschonend, stressfrei und zügig entfernen – ohne Schmieren und Rubbeln, rote Augen oder gereizte Haut.

DIE RICHTIGE ANWENDUNG VON MIZELLENWASSER

Richtig angewendet, befreit Mizellenwasser die Haut von wasser- und fettlöslichen Verunreinigungen wie Schweiß, Schmutzpartikeln aus der Luft, Make-up und Rückständen von Pflegeprodukten. Das „gute“ Hautfett, das die Haut geschmeidig erhält, bleibt dabei ebenso erhalten wie die natürliche Schutzbarriere der Haut (der sogenannte Säureschutzmantel). Darum fühlt sich die Haut nach der Mizellenreinigung weder unangenehm trocken und angespannt noch ölig oder fettig an.

Am besten funktioniert das, wenn mit dem Mizellenwasser getränkte Wattepads einige Sekunden lang zum Einwirken auf die Haut bzw. die geschlossenen Augen gelegt werden. Dann durch sanftes Streichen das Make-up abnehmen und Gesicht, Hals und Dekolleté reinigen. Eine schäumende Nachreinigung und/oder das Nachspülen mit Wasser sind nicht erforderlich.

WELCHES MIZELLENWASSER IST DAS BESTE?

Grundsätzlich gelten Mizellenwasser als sichere und verträgliche Produkte. Außerdem gibt es eine sehr große Auswahl, denn Mizellen liegen gerade voll im Trend. Produkttests (z. B. von Ökotest) haben erfreulicherweise gezeigt, dass Mizellenwasser von zertifizierten Naturkosmetik-Herstellern sowie auch Mizellenwasser günstigerer Preiskategorien mit der Note sehr gut abgeschnitten haben. Dagegen konnte das Mizellenwasser des renommierten Herstellers L’Oréal die Tester nicht überzeugen, und auch das teure Mizellenwasser von Dior (Preis: rund 40 Euro) erhielt nur die Testnote „befriedigend“. Um hochwertige Hautpflegeprodukte, wie zum Beispiel von BABOR, kommt man aber trotz alle dem nicht herum – denn qualitativ hochwertige Produkte sind für eine gute Pflege der Haut unverzichtbar.

Übrigens: Wer beim Abschminken mit fetthaltigen Cremes bzw. Lotionen, Öl, herkömmlichen Gesichts- und Reinigungswässern gut zurechtkommt, muss nicht auf Mizellenwasser umsteigen, um seine Haut vor Schaden zu bewahren. Unterm Strich ist jede Methode geeignet, wenn Hautgefühl und Ergebnis stimmen. Zusätzliche Sicherheit im Hinblick auf Inhaltsstoffe und Umweltbilanz bieten zertifizierte Natur- bzw. Bioprodukte.