Matcha – grünes Superfood mit Zen-Tradition

Anders als normaler Grüntee ist Matcha kein Aufguss, sondern die fein vermahlenen Grünteeblätter (genauer gesagt: das „Blattfleisch“ ohne die Adern) werden mitgetrunken. Daher ist der Anteil gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe (z. B. Antioxidantien, Proteine, Gerbstoffe, Mineralien und Chlorophyll) im Matcha sehr viel höher.

Buddhistische Mönche trinken den leuchtend grünen Wachmacher seit Jahrhunderten, um intensiver und länger meditieren zu können. Und bei der komplizierten japanischen Teezeremonie geht es nicht nur um die richtige Zubereitung des Tees, sondern auch um ein schrittweises Loslassen des Alltags, die innere Sammlung und spirituelle Reinigung. Beim Teeritual, das sich über Stunden hinziehen kann, führt der Teemeister seine Gäste auf den „Chado“ (Weg des Tees), um sie zu „Chajin“ (Teemenschen) zu machen. Diese zeichnen sich nach der japanischen Lehre durch innere Ruhe, Gelassenheit und Wärme aus. Sie haben gelernt, sich selbst zurückzunehmen, leben daher achtsamer und fühlen sich im Einklang mit dem Kosmos.

Was macht guten Matcha aus?

Bis heute kommt der beste Matcha aus Japan. Bio-Matchapulver von hoher Qualität ist zudem nicht billig – für 30 g müsst ihr mit einem Preis zwischen 50 und 100 Euro rechnen. Dafür ist aber auch ein deutlicher Unterschied im Geschmack zu erkennen – besonders, wenn ihr den dickflüssigeren Matcha (Koicha) trinkt, für den 2 bis 3 Gramm Pulver in 50 ml Wasser gelöst bzw. schaumig gerührt werden. Für den dünneren Usucha braucht ihr nur 0,5 bis 1 Gramm für 50 ml Wasser. Bei dieser Variante fällt es also weniger auf, wenn ihr eine günstigere Sorte mit nicht ganz so ausgewogenem Geschmack verwendet.

Mit Instant-Mischungen aus dem Supermarkt oder dem Matcha Latte mit Vanillearoma „to go“ hat das natürlich wenig zu tun. Die sind zwar auch schön grün und schmecken vielleicht auch lecker, doch wenn ihr Matcha für die Gesundheit und zum Vorbeugen von Krankheiten trinken wollt, braucht ihr den guten Stoff – und solltet ihn auch regelmäßig über längere Zeit hinweg konsumieren. Nur so kann das Superfood seine wohltätige Wirkung voll entfalten – etwa beim Abnehmen helfen, den Stoffwechsel in Schwung bringen, die Konzentration fördern oder Herz und Kreislauf stärken.

Wie wird Matcha richtig zubereitet?

Traditionell wird das Matchapulver mit 80 °C heißem Wasser übergossen und mit einem Bambusbesen (alternativ dem Schneebesen oder Milchschäumer) schaumig gerührt. Wer will, kann den Tee süßen oder mit Milch zubereiten. Doch bei hochwertigem Matcha ist das nicht nötig, denn der schmeckt mild, frisch, ein wenig nussig und nach Wiese, doch nicht unangenehm bitter, algig oder „sumpfig“ wie manche Billigprodukte.

Das gründliche Aufschlagen und Durchrühren ist wichtig, damit das Pulver sich richtig löst und ihr keine Pulverklümpchen mittrinken müsst. Und weil Matcha Oxalsäure enthält, die die Aufnahme von Eisen und anderen Mineralien im Körper beeinträchtigen kann, solltet ihr zwischen dem Teegenuss und der nächsten Mahlzeit mindestens eine Stunde verstreichen lassen.

Matcha sollte außerdem kühl gelagert und nach dem Anbrechen der Packung nicht zu lange aufbewahrt werden. Eine luftdicht verschlossene Packung oder Dose bleibt im Kühlschrank ungefähr einen Monat lang frisch – Zeit genug, um jeden Tag ein kleines Teeritual damit zu feiern.

Das grüne Superfood ist sehr vielseitig verwendbar. Neben dem traditionellen Tee könnt ihr damit Smoothies, Cocktails, Limonaden, Salatdressings und Pastasaucen zubereiten oder das Pulver zum Backen verwenden. Auch das kann durchaus Zen sein, wenn es lecker schmeckt und so zum kleinen und großen Glück beiträgt.