Lass‘ mal fasten – aber was? Ideen und Tipps für Deine persönliche Fastenzeit

Fasten ist längst keine reine Glaubenssache mehr. Der bewusste Verzicht muss auch nicht unbedingt das Essen oder (bestimmte) Nahrungsmittel betreffen. Wichtig ist, etwas zu fasten, das Du sonst viel oder zu viel konsumierst. Nur so kannst Du den Unterschied zum normalen Alltag und die Auswirkungen der Fastenkur intensiv fühlen. Außerdem solltest Du wirklich Lust zum Fasten haben. Denn negative Gefühle wie Angst oder Stress verhindern die gewünschte Klärung, Befreiung und Erholung. Auch Hunger ist ein sehr beherrschendes und belastendes Gefühl, darum darf Fasten nicht Hungern bedeuten.

Die richtige Fastenmethode finden

Beim Heilfasten gibt es verschiedene klassische Methoden, die Körper, Geist und Seele entgiften, reinigen und stärken sollen. Zu den bekanntesten zählen das Saftfasten nach Breuß, die Franz-Xaver-Mayr-Kur („Milch-Semmel-Diät“, „30mal Kauen“) und die Schroth-Kur, bei der es abwechselnd Trinktage und „Trockentage“ gibt. Solche methodischen Kuren wirken am besten, wenn Du sie mit anderen gemeinsam unter Anleitung machst, etwa in einem Fastenzentrum oder Hotel. Unter Gleichgesinnten, mit klaren Regeln und festen Abläufen sind der Einstieg, das Fokussieren und Durchhalten viel leichter. Die Kursleiter erklären Dir genau, wie’s funktioniert, und alles – Umgebung, Tagespläne, Aktivitäten – ist auf die jeweilige Methode abgestimmt.

Natürlich kannst Du auch zu Hause eine Fastenkur machen, zum Beispiel:

Früchtefasten:

Dabei isst Du nur frische Gemüse, Früchte und Nüsse. Getrunken werden Wasser und Tee ohne Zucker. Ein Vorteil: Mit süßem Obst und Beeren kannst Du auch ohne Schokolade Deinen Süßhunger stillen.

Molke-Fasten:

Dabei wird nur getrunken: Pro Tag 1 Liter Molke für die Proteine, einen halben Liter Obstsaft (100 % Frucht, kein Nektar oder Limo) für Vitamine und Mineralien und 3 Liter stilles Wasser. Dazu gibt’s jeden Morgen ein Glas Pflaumen- oder Sauerkrautsaft, um den Stoffwechsel anzuregen.

Teefasten („Nulldiät“):

Kein Essen, kein Saft, nur ungesüßter Tee und viel Wasser (2-4 Liter pro Tag). Geht nur, wenn Du gesund und fit bist – notfalls vorher den Arzt fragen.

Intervallfasten:

Du isst, was Du willst, nur mit längen Abständen. Für jeden geeignet ist die 8/16-Methode: 8 Stunden normal essen, 16 Stunden fasten. Das schaffst Du leicht, indem Du etwa aufs Frühstück verzichtest und nach 20 Uhr nichts mehr isst. Wichtig: Zwischen den Mahlzeiten keine Kalorien aufnehmen, nur Tee und Wasser.

Das Intervallfasten (oder intermittierendes Fasten) ist ein echter Allrounder: Kein Verzicht, nur ein bisschen länger warten, doch die positiven Auswirkungen sind enorm. Und diese Art zu essen kannst Du auf Wunsch auch nach der Fastenzeit fortführen. Damit isst Du gesünder und bewusster, beugst Zivilisationskrankheiten wie Diabetes vor und kannst Deinen Stoffwechsel umstellen, z. B. um endlich stressfrei ein paar Kilo abzunehmen.

Fasten 4.0: Moderne Fastenmethoden und -trends

Sind wir nicht alle zivilisationsgeschädigt, brauchen mal eine Auszeit oder gehören seit Jahren ins Bett? Die folgenden Fastentrends zielen vor allem darauf ab, den Stress der modernen Zeiten zu verringern. Selbstbesinnung statt Reizüberflutung – damit wir (wieder) erkennen und spüren, was wir eigentlich wollen und was wirklich wichtig ist.

Dopamin- oder Reizfasten:

Gönn Dir einen Tag mit möglichst wenig Außenreizen. Kein Telefon, kein Internet, kein Fernsehen, kein Radio, keine Bücher, kein Besuch und auch nicht ausgehen. Langweilig? Aber doch nicht mit Dir, oder? Lehn Dich zurück und genieß es. Du brauchst etwas zu tun, sonst drehst Du durch? Nimm Stift und Papier und schreib Deine Gedanken auf.

Plastikfasten:

Versuch mal, eine Woche lang auf Plastik zu verzichten. Das erfordert einiges an Organisation und wird allein dadurch Deine Gedanken verändern und Dein Bewusstsein schärfen.