KURKUMA, DIE SUPERWURZEL:

WAS DAS GELBE VOM CURRY ALLES KANN

Kurkuma oder Gelbwurz gehört zu den Ingwergewächsen. Die sattgelben Wurzeln sind hierzulande vor allem als Hauptbestandteil vieler Currys bekannt. Doch Kurkuma ist eine erstaunliche Heilpflanze, die auch zur Schönheitspflege von innen und außen angewendet werden kann.

Die in Kurkuma enthaltenen Farbstoffe, vor allem das Kurkumin, wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Sie bremsen Freie Radikale im Körper aus, regen den Stoffwechsel an und stärken Knochen und Immunsystem. Der regelmäßige Verzehr von Kurkuma kann vielen Krankheiten vorbeugen, darunter Osteoporose, Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Problemen und Gelenkbeschwerden. Sogar eine krebshemmende Wirkung konnte nachgewiesen werden, und in der Alzheimer-Forschung ist Kurkuma ebenfalls ein aktuelles Thema. In den Herkunftsländern der Pflanze, z. B. Indien und Indonesien, gehört die Kurkuma seit Langem zu vielen Rezepten und Anwendungen der traditionellen Medizin.

KURKUMA ALS SCHÖNHEITSMITTEL

Weil Kurkuma die Produktion der Verdauungssäfte anregt und den (Zell-)Stoffwechsel verbessert, wirkt es als natürlicher Fatburner unterstützend bei Diäten. Es hemmt das Wachstum von Fettzellen und beschleunigt wie schwarzer Kaffee auf gesunde Art die Fettverbrennung. Darüber hinaus fördert es den Kollagenaufbau und die Straffung des Bindegewebes – auch das ist ein sehr erwünschter Nebeneffekt beim Abnehmen und bei Schönheitskuren aller Art.

Vor allem in letzter Zeit wird die gelbe Superwurzel auch als sanftes Mittel zur Zahnaufhellung beworben – eine Art Natural Bleaching ohne Risiken für den Zahnschmelz. Mit Kokosöl zu einer Zahnpasta vermischt und täglich angewendet, soll es schon nach kurzer Zeit für deutlich weißere Zähne sorgen. Wissenschaftliche Belege oder Empfehlungen von Zahnärzten sind im Internet bisher leider nicht zu finden, doch viele Nutzer berichten von positiven Ergebnissen.

Erwiesen ist, dass das gelbe Pulver die Mundgesundheit fördert und ein gutes Mittel zur Vorbeugung und Heilung von Zahnfleischentzündungen ist. Schaden kann es also auf keinen Fall, sich die Zähne mit Kurkuma zu putzen. Allerdings färbt es dabei erst einmal alles gelb. Von Haut, Zahnschmelz und hochwertigen Zahnersatzmaterialien wie Keramik geht die Farbe beim Spülen wieder ab, doch die Zahnbürste wird danach nie wieder weiß. Und wer alte Plastikfüllungen im Mund hat und das natürliche Bleichmittel ausprobieren will, sollte auf Nummer sicher gehen und vorher den Zahnarzt fragen.

ANWENDUNG UND DOSIERUNG VON KURKUMA

Kurkuma kann frisch oder gemahlen, im Essen, als Tee oder in Form von Kapseln eingenommen werden. In Kurkumapräparaten ist meist noch schwarzer Pfeffer enthalten, dessen Inhaltsstoff Piperin die Aufnahme des Kurkumins um bis zu 2.000 Prozent steigern kann. Das Mischen mit Öl oder das Auflösen in Milch (wegen des natürlichen Fettgehaltes) wird empfohlen, weil Kurkumapulver in reinem Wasser schlecht löslich ist und vom Körper (genauer gesagt: vom Darm) nur in Verbindung mit Fett optimal aufgenommen werden kann.

Generell gilt schon eine Tagesdosis von rund 700 mg Kurkumin als wirksam, das entspricht ungefähr einem halben bis ganzen Teelöffel der frischen Wurzel. Wer gern kräftige Currygerichte kocht, weiß ohnehin, dass Currypulver ein „Löffelgewürz“ ist, also durchaus in größeren bis großen Mengen verwendet werden kann. Schädliche Überdosierungen oder gar Vergiftungen sind beim Kochen und Würzen mit Kurkuma nicht zu erwarten. Extreme Dosierungen, wie sie zuweilen für Detox- oder „Entschlackungs“-Kuren empfohlen werden, können allerdings schädlich sein – ebenso wie der übermäßige Verzehr von Vitaminpräparaten und anderen Nahrungsergänzungsmittel.